29. Mai 2017

Revit: Sweep mit unterschiedlichen Profilen

Räumlich komplexe Sweeps (z.B. für Verbaumaßnahmen) mit veränderbaren Querschnitten können in Revit vergleichsweise einfach über adaptive Familien gelöst werden:

Fertige Sweepfamilie mit veränderbaren Querschnitten












Es werden 2 Familien benötigt. Diese jeweils beginnen mit der Vorlage "Allgemeines Modell adaptiv".

adaptive/parametrische Profilfamilie

Erste adaptive Familie:
Erstellen einer (parametrischen) Profilfamilie als Modelllinien mit Referenzebenen und Instanz-Parametern.















Referenzlinien durch Punkte erstellen
Punkte "Als adaptiv definieren"

zweite adaptive Familie:

  • Referenzpunkte auf der Grundebene erstellen
  • Referenzlinien durch die Punkte erstellen mit "3D-Objektfang"
  • Punkte auswählen und "Als adaptiv definieren"
  • Vorher erstellte Profilfamilie in die zweite Familie laden und auf den Referenzlinien platzieren/hosten. (insgesamt 3 Stück)
  • Profilfamilien an die Linienenden ziehen. Jeweils 2 Profile auswählen und "Form erstellen"
  • Profile auswählen und deren Instanz-Parameter mappen.
  • Unterkategorie und Materialparameter erstellen
  • Familie in Projekt laden





"Form erstellen" aus jeweils 2 Profilen

Parameter der Profilfamilie in die Hauptfamilie mappen

19. Mai 2017

Revit: Zentraldatei-Maintenance

Um ein Revit-Modell während der Planung performant zu halten sollte in regelmäßigen Abständen das Zentralmodell neu erstellt werden. Bei größeren Projekten mit mehreren Bearbeitern sollte dies jede Woche einmal geschehen. Folgende Arbeitsschritte haben sich dafür bewährt:

  • Alle Nutzer müssen vorher zum Zentralmodell synchronisieren und das Projekt schließen
  • Es kann sinnvoll sein jetzt ein Backup des Zentralmodells anzulegen
  • Modell neu öffnen und vom Zentralmodell lösen; Auswahl: Bearbeitungsbereiche beibehalten
  • Verwalten > Nicht verwendete bereinigen. Bereinigungsfunktion verantwortlich verwenden! Nicht pauschal alles löschen, sondern nur Familien und Materialien, die im Projekt nicht mehr benötigt werden
  • Optional: 
    • Löschen von unnötigen Ansichten im Projektbrowser, vor allem Hilfsschnitte o.Ä.
    • Speichern von Renderings außerhalb der Revit-Datei
    • Löschen von nichtplatzierten Räumen und Flächen über eine Bauteilliste
    • Zuordnen der Bauteile zum richtigen Bearbeitungsbereich
    • Filter, Linienstile und Materialien bereinigen (vor allem Datenmüll durch DWG-Importe/Verlinkungen). Dieser Arbeitsschritt kann mit Dynamo weitestgehend automatisiert werden
  • Verwalten > Warnungsliste. Warnungen nach Möglichkeit beheben; sehr viele Warnungen im Projekt können die Performance reduzieren! Unbedingt behoben werden sollten diese Warnungen:
    • Doppelte Elemente an derselben Stelle vorhanden
    • Raumtrennungslinie und eine Wand überlappen
  • Projekt speichern und bisherige Zentraldatei überschreiben. Neue Lokale Datei erstellen, alle Bearbeitungsbereiche freigeben und sychronisieren
  • Jeder Nutzer muss beim nächsten Öffnen eine neue Lokale Datei erstellen

Dynamo-Definiton zum Bereinigen von Linienstilen und Materialien

18. Mai 2017

Revit: Materialien aus Bibliotheksdatei ersetzen

Für das Revit-Dateimanagement ist es sinnvoll, die Benennung von Materialien zu standardisieren und damit auch laufende Projekt zu aktualisieren. Eine Möglichkeit ist folgender Ablauf:

  • Bibliotheksprojekt erstellen mit allen fertig eingestellten Materialien
  • Materialien der Projektdateien exakt umbenennen nach dem neuen Standard (nur der Materialname, nicht Grafiken/Aussehen/...)
  • Beide Projekte in der gleichen Revit-Instanz öffnen
  • "Projektstandards übertragen" unter Registerkarte Verwalten
  • Alle Materialien werden überschrieben inklusive aller weiteren Eigenschaften wie neuen Grafiken/Aussehen/... 

16. Mai 2017

Revit: Modellierung von Baugruben

Aushubgeometrie in Revit


Für das Modellieren von komplizierten Tiefbau-Elementen ist Revit oft nur bedingt geeignet. Dies gilt leider auch für Baugruben. Mit folgendem Workflow kann aber trotzdem ein dreidimensionales Aushubvolumen, mit unterschiedlichen Böschungswinkeln, Bermen, etc. erzeugt und dokumentiert werden:

Erstellen einer Projektfamilie in der Kategorie Allgemeines Modell (für Teilelemente und Phasen)
Modellieren der Geometrie mit einfachen Extrusionen und der Böschungen als Sweep. Höhe so wählen, dass die Geometrie über das Gelände hinausragt. Alle Geometrien mit "Geometrie verbinden" zu einem Körper zusammenfügen.

Mit einer einfachen Dynamo-Definiton das erstellte Volumenmodell mit der Topographie schneiden. Dadurch ergibt sich das eigentliche Aushubvolumen und die verschnittene Geometrie für den Baugrubenplan. Bei komplexem Gelände kann es notwendig sein die Topographie erst zu vereinfachen bevor Dynamo ein Ergebnis berechnen kann. Die Verschnittene Geometrie wieder nach Revit importieren. Idealerweise nicht direkt als DirectShape, sondern mit den Spring Nodes in eine ladbare Familie.

Erstellte Geometrie in einer isolierten 3D-Ansicht als dwg exportieren und in AutoCAD eine Grundrissdarstellung ableiten. Befehl: ABFLACH bzw. englisch _flatshot
Die erzeugte dwg kann wiederum im Revit verlinkt werden.

In Zentralmodellen kann die erstellte Geometrie auf einen separaten Bearbeitungsbereich gelegt werden um die reguläre Gebäudemodellierung und Planerstellung nicht zu stören. Alternativ können das Ursprungs- und das verschnittene Volumen in getrennten Entwurfsoptionen für spätere Anpassungen aufbewahrt werden. Wird zusätzlich das Volumen des Verfüllmaterials benötigt, kann die Geometrie mit Teilelemente weiter unterteilt werden für die Auswertung von Teilvolumina (nur möglich mit Kategorie Allgemeines Modell).
Dynamo-Definition zum Verschnitt der Aushubgeometrie mit der Revit-Topographie

Civil 3D: Geometrie in Revit nutzen

Revit ist denkbar ungeeignet für die Modellierung von komplexeren Tiefbau-Elementen wie Baugruben und deren Auswertung (Aushub/Verfüllung).

Eine Möglichkeit ist die Erstellung solcher Bauteile in Civil 3D.

Vorgehensweise für eine Nutzung der Geometrie in Revit:

  • Dreiecke extrahieren. Dafür müssen die Triangulationskanten im DGM-Stil eingeschalten sein.
  • 3D-Flächen in neue dwg-Datei kopieren
  • 3D-Flächen in Regionen umwandeln
  • Revit: erstellte dwg in neue Familie einfügen; Verwenden einer "schneidbaren" Kategorie wie Allgemeines Modell oder Grundstück
  • Objektstile: Materialien vergeben unter importierte Kategorien
  • Familie ins Projekt laden und Sichtbarkeiten über importierte Kategorien steuern
  • alternativ bei Projekten mit Arbeitsteilung: eigener Bearbeitungsbereich der standardmäßig unsichtbar ist und pro Ansicht eingeschalten werden kann



8. Mai 2017

Civil 3D Gelände nach Navisworks

Wird eine Civil 3D dwg-Datei direkt in Navisworks angehängt ist das 3D Gelände nicht sichtbar!
Die schnellste Möglichkeit ist das Verwenden eines DGM-Stils mit sichtbaren Triangulationskanten und das Setzen der AutoCAD-Systemvariablen PROXYGRAPHICS = 1

Allerdings können die Proxygrafiken die Datei erheblich vergrößern und werden generell nicht empfohlen. Außerdem werden dabei die intelligenten Statistikeigenschaften der Geländefläche nicht im Navisworks dargestellt.

Besser ist deshalb ein NWC-Export mit dem AutoCAD-Befehl NWCOUT
Auch hierbei muss ein DGM-Stil mit sichtbaren Triangulationskanten gewählt werden.
Sollen auch Höhenlinien dargestellt werden müssen diese im DGM-Stil in der Modelldarstellung aktiviert werden.

Exportiert bzw. in Naviswork dargestellt werden jeweils nur die aktuell sichtbaren Layer.